Mein neues Netbook – Auch für den Hobby DJ geeignet

Die Entscheidung für dieses Netbook (Samsung NF210 10 Zoll) fiel vor allem aus zwei Gründen: Auf der einen Seite sollte es nur die tatsächlich notwendige Leistung für meine Aufgaben haben. Auf der anderen Seite bestimmte Leistungsmerkmale aufweisen, einen nichtspiegelnden Monitor beispielsweise und eine leichtgängige, annehmbare Tastatur für das hauptsächlich vorgesehene Schreiben (Texte und E-Mails). Videos anzusehen oder Fotos bearbeiten war also nicht die Idee. Wohl aber die Absicht, meine inzwischen digitalisierten Schallplatten und umfangreiche MP3 Sammlung für mich privat (AutoDJ) und für Parties von Freunden zum Auflegen verfügbar zu machen. Mittels einer externen Soundkarte (Creative X-Fi) als USB Gerät und angeschlossener externer Festplatte. Vor diesem Hintergrund formuliere ich nun meine Erfahrungen.

·         Bestellung und Lieferung bei Computer-Universe liefen gewohnt unproblematisch und schnell (5 Sterne). Der Lieferumfang beschränkt sich auf das notwendigste: Netbook, Recovery CD, Bedienungsanleitung und Netzteil. Passt aus meiner Sicht, da ich alles andere dann eh situativ dazu nehme oder ggf. schon habe.

·         Auch die erste Inbetriebnahme erfolgt standardmäßig und unproblematisch. Positiv zu erwähnen ist hierbei, dass vor der Installation und Konfiguration des Betriebssystems die Festplatte in zwei Partitionen aufgeteilt wird. Dabei kann man einmalig die Größe der Partitionen wählen. Das finde ich sehr angenehm. Bei früheren Laptops musste ich das oft nachträglich mit entsprechenden Programmen machen.

·         Beim Funktionsumfang (Hard- und Software) habe ich meine erste Kritik. Ich habe mir als erstes den Arbeitsspeicher auf zwei Gigabyte erweitert. Dazu musste ich das eingebaute Modul wechseln. Erst dadurch kann, meiner Meinung nach, das Netbook das zeigen, was der Atom Prozessor (Doppelkern) kann. Ich verstehe nicht, dass man ein Netbook mit einer derartig sparsamen Version anbietet – vor allem weil der Arbeitsspeicher (zumindest im Moment) nicht allzu viel kostet. Der Mehrpreis wäre also bei etwa 5,– € – 8,– € zu verorten (wenn überhaupt). Die Tastatur finde ich gut, sie lässt mir jedenfalls weiterhin ein Schreiben mit dem 10-Finger-System zu. Zugegeben nach etwas Gewöhnung an die Shift und Backspace Tasten. Auch das LED-Display konnte mich bisher überzeugen – für den Zweck, auf Reisen oder Unterwegs auch bei hellem Hintergrund zu schreiben. Bluetooth und WLAN sind an Bord. Letzteres auch mit dem WPA2 Standard. 3 x USB 2.0 und ein externe VGA Ausgang runden das Bild ab.
Kommentare über Windows Starter als Betriebssystem spare ich mir. Da wusste ich, was auf mich zukommt und die meisten Anwendungen habe ich sowieso über eigenständige Programme zu erledigen vor. Vorinstalliert ist auch die Starter Version der Office 2010 Programme. Für mich gut, brauche ich dann bloß freischalten. Die installierten Spiele interessieren mich nicht, müssten jedoch nicht sein und nehmen Festplattenspeicher weg.

·         Die Samsung eigene Software (in einem eigenen Ordner) ist im Prinzip sinnvoll (vor allem der Battery Life Extender, der beim Netzbetrieb den Akku nur zu 80 % lädt). Allerdings tritt bei manchen der Programme – unter anderem eben dem Life Extender – ein Phänomen auf, das mich schon bei ASUS Programmen genervt hat: Unter einem eingeschränkten Account muss man bei jedem Start das Administratorkennwort eingeben. Erst die Trigger-Einstellung der Programmausführung „beim Start von Windows“ in der Aufgabenbibliothek, in der der Start hinterlegt ist, führt dazu, dass diese Aufforderung unterbleibt. Zumindest der Life Extender funktioniert auch mit dieser Einstellung. Hier muss man jedoch schon ein paar Vorkenntnisse in Windows mitbringen, wenn man diese Einstellungen vornehmen will. Die zweite wichtige Software von Samsung – das Sichern von Partitionen und Daten über „Samsung Recovery Solution“ – ist ein rudimentäres Programm, das bestimmte Dinge nicht zulässt (Speicher im Netzwerk, Taskpläne erstellen etc.). Es ist aber für eine Grundsicherung sicher ein gutes Werkzeug. Insbesondere weil man auch nur die Systemsoftware (Treiber etc.) zurücksichern könnte.

 

Der Praxistest zeigt mir, dass ich im Prinzip für das Schreiben und die Textverfassung das richtige Instrument gewählt habe – auch wenn ein besser auflösender Monitor (es gibt das Gerät auch mit 1366 x 768 Pixel – statt 1024 x 600) gut täte. Doch die höheren Kosten von ca. 130,– € wollte ich nicht tragen. Der E-Mail Austausch funktioniert auch sehr gut. Internet ist durch die Bildschirmauflösung schon etwas eingeschränkt. Muss man halt mehr scrollen. Das Netbook lässt sich gut transportieren, auch wenn man das Gewicht (mit Akku ca. 1,4 kg) schon spürt.

Und nun zum zweiten großen Anliegen – dem Test als DJ Instrument (bei mir kommt es nicht auf die Beatanpassung etc. an). Hier habe ich nun wirklich eine Weile ausprobiert, wie sich das Gerät schlägt. Zunächst: Die Installation der externen Soundkarte verlief problemlos. Die Hardware wurde erkannt, nachdem die Treiber installiert waren. Der Sound ist klasse (zumindest vorerst im Kopfhörer). Nun kamen die Mixprogramme dran. Die Musikdateien befinden sich auf einem durch BitLocker gesicherten externen 2,5“ Laufwerk. Sie müssen also nicht nur gelesen, sondern auch dekodiert und abgespielt werden. Mit Mixxx, mit dem ich das vorhatte, klappte es leider nicht. Es gibt immer wieder Aussetzer, die auf eine CPU Überlastung hindeuten. e-Mix DJ funktionierte überhaupt nicht. Dann aber kamen die Programme Virtual DJ und UltraMixer (Vers. 2):

·         Virtual DJ funktioniert(e) so, wie gedacht. Nicht nur gibt es hier eine passende und reduzierte Oberfläche in der nativen Auflösung. Es nutzt wohl tatsächlich die Doppelkernfunktion des Atom Prozessors aus. Keine Aussetzer und problemlose Suche parallel in der vorher nach Tags eingelesenen Datenbank. Für Privatanwender gibt es einen kostenlosen Download.

·         UltraMixer in der Version 2 funktioniert auch gut, zumindest was das reine Abspielen betrifft. Es ist einfacher aufgebaut, für Parties genügt das jedoch. Das einzige Manko hier ist, dass die kleinste Oberfläche eine Auflösung von mindestens 1024 x 768 Pixel voraussetzt. Wenn man einen externen Monitor mit entsprechender Auflösung (muss für das Netbook VGA sein – klappt dann aber problemlos, bei mir ein EIZO Flexscan 17“) anschließt, funktioniert aber auch diese Version sehr gut und ohne Funktionsverlust. Für Privatanwender kostet die Lizenz etwa 30,– €.

Fazit: Man muss sich vorher sicher genau überlegen, wozu man ein Netbook will. In meinem Fall hat sich die Überlegung tatsächlich in ein adäquates Netbook umsetzen lassen. Und das zu einem echt günstigen Preis (ca. 240,– € zzgl. Neopren-Tasche für ca. 9,– € und ein 2 GByte RAM für ca. 18,– €). Und in einem schicken Design – was ich bisher vergaß, zu erwähnen. Insofern 4 Punkte – weil der Arbeitsspeicher standardmäßig einfach zu klein ausgelegt ist.

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